Montag, 7. November 2011

Mystery-„Gottesdienst“ in Resistencia…

Gestern, also am Sonntag, war ich mit einem Freund, Joa, und Freunden von ihm in der Kirche in der Nachbarstadt Resistencia. Und ich muss sagen, das war seeehr mysteriös…. Joa meinte vorher schonmal, dass das sehr modern wäre und dass er da Geige spielt. Schön, dachte ich mir, so ein bisschen Gottesdienst mit Musik am Sonntag den ich sonst in dem Wochenendhaus mit meinen Gasteltern hätte verbringen müssen, das kann doch ganz nett sein. Nunja. Die „Kirche“ war in einer Art riesiger Lagerhalle. Weiß angestrichen und vollgestopft mit Stühlen und Menschen. Vorne war eine große Bühne und eine Erhebung für die Band. Ich hatte extra keine kurze Hose und offene Flip Flops an, denn ich dachte sowas gehört nicht in die Kirche. Aber dort liefen sie bauchfrei, mit kurzen Hosen, Tops, High Heels und so weiter rum… Versammelt waren hier Alt und Jung. Jung spielte auf dem Gang mit Spielzeugautos. Dann tanzte und sang eine Frau auf der Bühne und alle hatten ihre Hände zum Himmel gestreckt und haben wie verrückt mitgetanzt. Dann irgendwann kam ein Mann auf die Bühne. Der hat teilweise ganz schnell und auf einmal laut, dann leise geredet, als wollte er alle hypnotisieren oder so… Irgendwann war die Musik dann etwas „bedrohlicher“ und der Mann hat eindringlich irgendwelches Zeug gefaselt, von dem ich nix verstanden hab. Die meisten Leute hatten ihre Hände zum Himmel, zu Gott, gestreckt und zittert am ganzen Körper und teilweise heulten sie auch. Dann gingen so Menschen rum , die auf die zitternden Menschn einredeten, bis diese dann gelöst oder auf den Stuhl gefallen sind. Alles seehrr mysteriös… Am Ende kamen dann irgendwelche Leute auf die Bühne, die irgendwas hatten und geheilt wurden oder so… Ein ziemlich kräftiger Mann musste über die Bühne laufen, einige mussten auf dem Platz auf und ab trippeln, andere mussten mit den Fingerspitzen und durchgestreckten Beinen den Boden berühren oder komisch atmen. Einige fielen danach auf den Boden, andere nicht. Dann wurde geklatscht und gejubelt. Ich muss sagen, ich fand das alles ziemlich spooky. Nach 2 Stunden oder mehr war das Ganze dann vorbei. Auf die Frage, ob mir das Alles denn gefallen hätte, konnte ich nur „No sé“ oder „Maso menus“ antworten und dass ich das „muy raro“ fand… Joa ist schon seit 2005 in dieser komischen Kirche…

1.Orientation und Levke Deutsch beim Arzt

Letzten Donnerstag ging es auf mit dem Bus nach Puerto del Iguazú, wo unsere erste Orientation stattfand. Nach 9 Stunden Busfahrt kamen wir endlich an, denn unser Distrikt ist verdammt groß, im Vergleich zu den deutschen Distrikten. Zu unserem Distrikt 4845 gehören die Provinzen Chaco, Corrientes, Misiones, Formosa und ganz Paraguay. Somit waren wir um die 35 Austauschschüler aus Brasilien, den USA, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Belgien, Frankreich, Dänemark und natürlich Deutschland. Untergebracht waren wir in einem eigentlich ziemlich schönen Hotel, glaube ich, aber das Zimmer was ich hatte war viel winziger als die Zimmer der anderen… Ich war mit Merle und Anica aus Deutschland und Anne aus Dänemark in einem Zimmer. Am Freitag haben wir uns alle kennengelernt und es wurde noch ein bisschen über Rotary und die möglichen Reisen gesprochen. Es gibt eine Süd- und Nordreise in Argentinien und da unser Distrikt an Brasilien grenzt, gibt es auch eine Nordost-Reise und einen Amazonas-Trip in Brasilien, sowie ein Südamerika-Abenteuer. Allerdings haben all diese Reisen ihren Preis… Für mich geht es erst einmal in den Süden Argentiniens, nach Patagonien bis „ans Ende der Welt“. Diese Reise beginnt schon Donnerstag J Ansonsten sind alle Austauschschüler am Nachmittag zum Visa-Auffrischen nach Paraguay (?) gefahren, nur ich nicht, denn ich war krank. Neben Magenproblemen war ich am ganzen Körper mit roten Punkten übersät, es sah aus als wäre ich nackt durch ein Brenneselfeld gekullert. Am Samstag sah ich immernoch wie das Sams mit zu vielen Wunschpunkten aus und es ging endlich zu den Wasserfällen!! Leider hat es den ganzen Tag in Strömen gegossen, da halfen auch die kunterbunten wunderschicken Regenponchos nicht. So war bereits nach kürzester Zeit alles klitschnass. Super für meine Erkältung, vor allem weil wir noch mehrere Stunden so nass umhergelaufen sind. Aber die Wasserfälle waren trotzdem echt beeindrucken!! Am Ende sind wir noch mit einem Boot ganz nah an die Wasserfälle rangefahren und danach war wirklich ALLES nass. Die dann geplante Dschungeltour viel leider wortwörtlich ins Wasser, was ich ziemlich schade fand. Stattdessen bekam ich eine Tour zum Arzt, da ich dem Sams immernoch sehr ähnlich sah. Bei der Anmeldung wurde ich dann auf LEVKE DEUTSCH umbenannt. Denn in meinem Pass steht:
1.       Name/Surname/Nom
…..
2.       Vornamen/Given names/Prénoms
LEVKE
3.       Staatsangehörigkeit/Nationality/Nationalité
DEUTSCH
Die Frau in der Anmeldung verstand also weder Deutsch, noch Englisch, noch Französisch. So habe ich einfach einen weiteren Vornamen bekommen. Das hat doch was ;-)
Nunja. Jedenfalls wurde das Sams-Sein durch irgendetwas Essbares ausgelöst und war nicht weiter schlimm, Dann ging es in die Apotheke um Allergie-Tabletten zu kaufen. Und eine Spritze. Ohoh,  Böseböse. Aber auch das habe ich überlebt und so ging es dann nach der Talentshow am Samstagabend am Sonntagmorgen wieder zurück nach Corrientes. Bei der Talentshow haben wir Deutschen mit zwei Belgierinnen, einer Niederländerin, einer Schweizerin und dem Österreicher Polka getanzt. War sehr lustig J